Duell auf Augenhöhe - Baunatal empfängt Vellmar zum Kellerderby

Gleich zwei Kasseler Teams stehen in der Handball-Oberliga der Männer vor der Herausforderung Klassenerhalt – und treffen an diesem Wochenende im direkten Duell aufeinander: Der TSV Vellmar ist am Sonntag (04.12.) bei der HSG Baunatal zu Gast (17 Uhr, Sporthalle Hertingshausen). Wir haben beide Trainer gefragt, worauf es bei dieser Begegnung ankommt.

TSV-Trainer Abraham Rochel erwartet von seinem Team einen Sieg beim Keller-Duell, weiß aber um die Besonderheiten von Derbys. (Foto. Dirk Krug)

Die aktuelle Situation

Beide Teams stehen im Tabellenkeller. Vellmar rangiert mit drei Siegen und sieben Niederlagen auf Platz 13, die HSG folgt dicht dahinter – sie verließ die Platte ebenfalls siebenmal als Verlierer, konnte neben einem Unentschieden aber nur zwei Punktgewinne für sich verbuchen. Am vergangenen Spieltag verlor die HSG in letzter Sekunde 25:26 bei der TSG Offenbach-Bürgel.

Das Personal

„Unsere Situation ist unverändert“, sagt HSG-Trainer Mike Fuhrig, der mehrere Langzeitverletzte zu beklagen hat. „Es kann sein, dass Lukas Rietze am Sonntag zum Team stößt. Allerdings war er gestern noch einmal beim Arzt, da sah es nicht so gut aus.“ Ähnlich unsicher sei der Einsatz von Kapitän Tobias Oschmann. Der Führungsspieler, der zuletzt mit einem Bauchmuskelabriss zu kämpfen hatte, solle eigentlich spielen, habe aber noch nicht vollständig ins Training einsteigen können. Beim TSV fehlt hingegen nur Max Staubesand. Der Rechtsaußen muss eine Verletzung an der Hand auskurieren und fällt für vier bis sechs Wochen aus.

Fehlt dem TSV beim Derby in Baunatal weiterhin: Max Staubesand. (Foto: Dirk Krug)

Die Erwartungshaltung

„Wir fahren mit maximalem Respekt nach Baunatal“, erklärt Vellmars Trainer Abraham Rochel: „Die HSG ist eine gute Mannschaft und zuhause stark. Gegen Offenbach haben sie eine tolle Leistung gezeigt, ihre wichtigen Spieler wie Adrian Rudolph machen oft fünf, sechs Tore pro Spiel. Es wird ein emotionales Duell, auf das wir gut vorbereitet sind. Ich habe gestern mit der Mannschaft gesprochen, sie ist sehr motiviert.“ Fuhrig schätzt seinen Gegner vor allem in der Defensive und auf der Torhüterposition als schwer zu bezwingen ein. „Sie bevorzugen außerdem ein schnelles Umschlagspiel und machen leichte Tore, da müssen wir aufpassen. Gerade ihr Rechtsaußen Simon Adam macht es momentan sehr gut“, sagt er.

Eigene Anforderungen

Rochel ist sich sicher: Der Schlüssel liegt in der Konzentration. „Wir müssen ruhig bleiben und unser Spiel machen“, sagt er. „Unsere Abwehr erledigt ihren Job momentan sehr gut, auch unser Angriffssystem funktioniert.“ Sein Amtskollege sieht die Hauptaufgabe seiner Mannschaft in der Fehlerminimierung. „Das Spielen mit Harz ist für uns noch immer ungewohnt, und dadurch entstehen unnötige Fehler“, meint Fuhrig. „Unser Ziel ist es, eine Konstanz in unsere Leistung zu bringen. Dafür müssen wir zum Beispiel in der Abwehr energischer dagegenhalten und konsequenter in Gegenstöße gehen. Mit welchem System wir am Sonntag spielen, ist vom verfügbaren Kader und dem Verlauf der Partie abhängig.“

Die Aussichten

„Wer da gewinnt, wird tagesformabhängig sein“, vermutet Fuhrig. „Das wird ein Spiel auf Augenhöhe.“ Rochel formuliert es direkter: „In einem Derby kann alles passieren. Aber wir wollen das Spiel auf jeden Fall gewinnen“, sagt er zuversichtlich. (von Lucca Günther aus HNA Kassel)