HSG weiterhin auf Talfahrt - Baunatal erleidet im Kellerderby gegen Vellmar den nächsten Punktverlust. Wieder keine Punkte: Im Derby der Handball-Oberliga verlor die HSG Baunatal am Sonntag 24:30 gegen den Tabellennachbarn TSV Vellmar. Das Team verbleibt damit auf Rang 14, die Vellmarer bleiben weiterhin punktgleich mit der HSG Kleenheim-Langgöns.
Die erste Überraschung ereignete sich noch vor Anwurf: HSG-Trainer Mike Fuhrig nahm nur auf der Tribüne Platz. Der 57-Jährige war nach einem Vorfall beim Spiel in Offenbach vergangene Woche gesperrt worden, spontan stand für ihn Jannik Käse an der Seitenlinie. Vor gutbesetzten Zuschauerrängen erwischte die HSG, die wieder mit Tobias Oschmann und Luca Rietze antreten konnte, den besseren Start. Bis zur vierten Minute führte das Heimteam ohne Gegentreffer, ehe Lance-Phil Stumbaum für den TSV ausglich. Die Baunataler blieben in der Folge dennoch den entscheidenden Schritt vorn und fanden trotz zweier Zeitstrafen in ihren Rhythmus. Nach zwölf Minuten übernahmen die Gäste erstmals die Führung und bauten sie schnell aus. Mehrere Pfostentreffer und Paraden von TSV-Schlussmann Christian Gumula hinderten die HSG daran, die Konkurrenz einzuholen, sie blieb jedoch an ihr dran.
Wieder einmal ein Vorbild an Einsatzbereitschaft und Willenskraft: Jan Magnus Berninger setzt sich hier am Kreis gegen die Baunataler Abwehr durch. (Foto: Katrin Sucker)
In die Halbzeit des körperbetont gespielten Derbys ging es mit 13:15. Direkt nach Wiederanpfiff markierten die Vellmarer den ersten Treffer der zweiten Hälfte, scheiterten durch eine glänzende Sieben-Meter-Parade von Baunatals Max Henkel zunächst jedoch am Führungsausbau. Die HSG zeigte sich in den Folgeminuten wenig treffsicher und ließ den Vorsprung der Gegner auf fünf Tore ansteigen. Zwischenzeitlich rückte sie erneut heran, doch der TSV hielt sie dank starker Abwehrleistung weiterhin auf Abstand. In den Schlussminuten lief für die HSG dann nicht mehr viel zusammen: Die Baunataler kassierten mehrere Zeitstrafen und bekamen keinen Zugriff mehr auf die Partie. Vellmar hingegen baute seinen Vorsprung aus und feierte nach Abpfiff wichtige Zähler im Abstiegskampf. „Die Punkte von heute motivieren uns“, sagte Trainer Abraham Rochel. „Besonders in der Abwehr haben wir heute einen guten Job gemacht. Zwei Punkte gegen Hanau nächste Woche wären vor der Winterpause wichtig für uns.“
Jubel nach dem Auswärtssieg in der ausverkauften Halle in Hertingshausen - sowohl auf dem Feld ... (Foto: Katrin Sucker)
HSGler Jannik Käse nannte einen klaren Grund für die Niederlage seines Teams. „Unsere Wurfausbeute war mangelhaft, wir haben zu viel verworfen“, erklärte er. „In den letzten Wochen mussten wir aus berufsbedingten Gründen mit weniger Leuten trainieren, das wirkt sich auf das Spielniveau aus. Aber ich bin zuversichtlich, dass sich das bessert. Wir holen uns die Punkte woanders.“
Zur Sperre von Cheftrainer Fuhrig zeigte sich Käse verwundert: „Wir haben vom Verband keine Information darüber bekommen und es erst spät bemerkt, weil wir Mike im Spielbericht nicht registrieren konnten. Wie lange er gesperrt ist, wissen wir nicht.“
... als auch bei den zahlreich mitgereisten und lautstark unterstützenden TSV-Fans. (Foto. Katrin Sucker)
HSG: Henkel, Kiekel, Reinbold, Oschmann 2, Martin, Seibert 4, Heidig 3, Vogt 3, Schäfer 3, Rudolph 4/3, Dexling, Range 3, Rietze 2, Lubadel
TSV: Gumula, Herwig; Räbiger 1, Hoffmann, Hujer 5/2, König, Stumbaum 11/3, Lücking, Adam 7, Badenheuer, Koch, Berninger 2, Drönner 4