Ligaprimus ist eine Nummer zu groß. Erwartungsgemäß keinerlei Chance hatten die Handballer des TV Alsfeld in ihrer Partie in der Männerhandball-Landesliga Nord am Samstagabend. Als mindestens eine Nummer zu groß für den Aufsteiger präsentierte sich Tabellenführer TSV Vellmar, der nach dem 46:17-Auftakterfolg auch das Rückspiel in der Großsporthalle überdeutlich mit 40:21 (24:10) für sich entschied.
Vor allen Dingen in der zweiten Halbzeit konnte das Team von Janos Zinn Akzente setzen und verkaufte sich nach dem hohen Pausenrückstand immerhin in den zweiten 30 Minuten teuer, was den Coach aber wenig milde stimmen konnte. »Ich bin wirklich verärgert, wie wir hier von Beginn an aufgetreten sind. Wir haben das Spiel komplett hergeschenkt, da war kein Wille erkennbar. Zudem wollten wir das Tempo ein wenig verschleppen, starten aber immer direkt nach wenigen Sekunden die Aktionen, leisten uns Fehlwürfe und Fehler und werden überrannt. Natürlich ist Vellmar nicht unsere Kragenweite, aber so kannst du gegen eine solche Mannschaft einfach nicht spielen«, schimpfte Zinn und fügte noch an: »In der zweiten Hälfte war es zeitweise wirklich guter Handball von uns, auch defensiv standen wir ganz gut. Leider konnten wir das aber nur über Phasen zeigen!«
Vier Tore steuerte Philipp Stein (rechts) in Alsfeld bei. (Foto: Katrin Sucker)
Von Beginn an war der Oberliga-Absteiger, der bislang nur eine einzige Partie verloren hatte, Herr in der Alsfelder Großsporthalle. Nach den von Zinn erwähnten viel zu schnellen Abschlüssen hieß es bereits nach vier Minuten 0:4, beim 3:8 nach acht Minuten zog der TVA-Coach bereits seine erste Auszeit. Was am Spielverlauf aber rein gar nichts änderte, denn die Alsfelder erlaubten sich auch im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit Fehler um Fehler, was der Spitzenreiter gnadenlos ausnutzte. So wuchs der Rückstand der Gastgeber über das 5:12 (12.) und 8:18 (23.) immer weiter an und mündete nach 30 Minuten in ein frustrierendes Halbzeit-10:24.
Premiere im TSV-Tor: A-Jugend-Keeper Luis Apel vertrat den abwesenden Christian Gumula im Torwartteam mit Tom Scholler. (Foto: Katrin Sucker)
Damit waren die Fronten vor der zweiten Halbzeit natürlich geklärt, glücklicherweise aus Sicht der Hausherren nahmen die Nordhessen nun auch den Fuß deutlich vom Gas und wechselten fleißig durch. Die Alsfelder waren nun auch immerhin um ein erträgliches Resultat bemüht, verkürzten beim 14:26 durch Elias Lippert und waren auch beim 18:30 (46.) durch Erik Böcher »nur« mit zwölf Treffern zurück. Doch weil die Fehlerquote in der Schlussphase bei den Gastgebern wieder stieg und der TSV unter anderem einen 5:0-Lauf aufs Parkett der Großsporthalle legte, wurde es über das 20:36 (55.) am Ende doch noch deutlicher als es nötig gewesen wäre.
Dank an die mitgereisten Fans nach einem ungefährdeten Auswärtssieg. (Foto: Katrin Sucker)
Auf den TV Alsfeld wartet nun ein spielfreies Wochenende, das Zeit bietet, um die Wunden zu lecken. Die nächste Partie steht am 10. Februar an, dann gastiert die TSG Dittershausen in der Großsporthalle. (von MOL aus der Gießener Allgemeine)
TV Alsfeld: Kirsch, Wasem; May (1), Schönewolf (1), Landenberger (2), Lippert (1), Räther (5/2), Hahn (1), Welk (1), Dippell (3), Böcher (6/1).
TSV: Apel, Scholler; Räbiger 2, Stein 4, Hoffmann 3, Hujer 1, König 5, Stumbaum 7, Gockell, Schopf 2, Adam 7, Koch 5, Nierle 1, Drönner 3