Handball

Ruhig und besonnen an der Spitze - Martin Ziegener ist seit mehr als 30 Jahren im Vellmarer Handball

Wenn in der Region vom Handball beim früheren Tuspo Niedervellmar oder heutigen TSV Vellmar gesprochen wird, dann fällt mit Sicherheit auch der Name Martin Ziegener. Über 30 Jahre ist Ziegener jetzt dabei, seit 1994 als Abteilungsleiter der Handballer im TSV Vellmar, mit einer Unterbrechung von zwei Jahren.

„Ich bin schon als kleiner Junge zu den Großfeldspielen an der Pfingstweide gegangen“, erinnert sich Ziegener. „Da spielten unter anderem Helmut Heinrichs, Günter Höhmann und Rudi Ruis.“ Und als Schüler und Jugendlicher hat Ziegener dann selbst auch beim Tuspo gespielt. Als er dann das Studium der Theologie in Göttingen aufnahm, wurden die Kontakte etwas spärlicher, abgerissen waren sie nie.

1988 kam Ziegener nach Vellmar zurück, um seinen erkrankten Vater in der in Vellmar ansässigen Gärtnerei zu unterstützen. Und er fing wieder an, sich für den Handball im Tuspo zu begeistern und auch mitzuarbeiten.

So wurde der heute 59-Jährige 1994 zum Abteilungsleiter gewählt, im gleichen Jahr übernahm er auch den Betrieb in Vellmar. Beide Schritte hat Ziegener bis heute nicht bereut. „Auch wenn mir der Schritt vom Studium in den Gärtnereibetrieb anfangs schwer gefallen ist, heute weiß ich, dass das hier meine Sache ist“, sagt Ziegener. Gleiches gilt eigentlich auch für den Handball. „Die Arbeit macht mir Spaß und durch die vielen positiven menschlichen Kontakte bekommt man auch für seinen Einsatz viel zurück.“

 

Büroarbeit gehört auch dazu: Seit 26 Jahren steht Martin Ziegener an der Spitze der Handball-Abteilung des TSV Vellmar. Foto: Peter Fritschler

Und Einsatz gehört einfach dazu. Auch wenn Martin Ziegener immer wieder betont, dass er ohne seine verlässlichen Teams im Verein und auch in der Gärtnerei beide Aufgaben nicht schaffen würde.

Im Verein hat Ziegener seit letztem Sommer mit Gordon Hauer einen sportlichen Leiter an seiner Seite. „Das war wichtig, weil ich in ihm eine große Stütze habe“, sagt Ziegener. Der wollte eigentlich in diesem Jahr nicht mehr kandidieren, hat aber bei den Wahlen im August angesichts der Corona-Lage noch einmal weitergemacht.

„Es ist ja nicht nur so, dass man sich um viele schriftliche Dinge kümmern muss“, sagt Ziegener. „Wenn am Wochenende gespielt wird, dann ist man ja auch in der Halle.“ Vom belegten Brötchen über die Bratwurst bis hin zu Kaffee und allen anderen Getränken muss alles in die Halle gekarrt werden und nach dem letzten Spiel auch wieder raus. Und der Abteilungsleiter ist immer dabei.

Die Stunden, die für den Handball drauf gehen, will der Ziegener gar nicht ausrechnen. „Es kommt schon einiges zusammen, aber wenn unterm Strich neben den Serienspielen noch solche Highlights wie die Partien gegen Kiel, Gummersbach, die MT oder die US-Nationalmannschaft stehen, dann macht das schon zufrieden“, sagt Ziegener.

Wenn auch solche Höhepunkte in dieser Saison bisher ausgeblieben sind und es höchst fraglich ist, ob es überhaupt noch Spiele geben wird, Martin Ziegener ist weiter dabei. Der Verein und seine Strukturen existieren ja weiter und wollen gepflegt werden. Und erst mal ist er ja auch noch an der Spitze der Abteilung, die Reihe mit den Ordnern „TSV Vellmar“ wird weiter in seinem Büro stehen. Martin Ziegener wird weiter Ruhe und Besonnenheit ausstrahlen und wenn es drauf ankommt, auch belegte Brötchen, Bratwurst, Kaffee und andere Getränke in die Halle kutschieren.